Im Apple ist der Wurm drin

Apple-Produkte umweht eine Aura der Überlegenheit, die von der Marketingabteilung sorgfältig gehegt und gepflegt wird. Aber es ist nicht alles Gold, was glänzt. So haben sich die Apple-Designer zum Beispiel auffallend oft von Braun inspirieren lassen.

Und auch im Sicherheitsbereich ist der feine Lack reichlich angekratzt. Denn in der Statistik für das Jahr 2014 zeigt nicht etwa Windows die meisten Sicherheitslücken, sondern Apples Betriebssystem Mac OS X, gefolgt von iOS und dem Linux-Kernel. Alle Windows-Versionen zusammen kommen auf weniger als halb so viele Sicherheitslücken wie OS X. Gezählt haben das die Kollegen von der GFI. Zwar kommt man je nachdem, wie man die Betriebssysteme gruppiert, zu unterschiedlichen Ergebnissen. Aber wie man es auch dreht und wendet, Apple bleibt Spitzenreiter bei den Schwachstellen.

Ich selbst nutze den Mac leidenschaftlich gern. Aber ich halte es für ausgemachten Unfug, ein Produkt, das mir gut gefällt, deshalb gleich für unfehlbar zu halten. Jeder macht Fehler, auch Apple. Und bei Sicherheitsthemen zu mauern, ist einer der größten Fehler, die man machen kann. Apple redet über Sicherheitslücken grundsätzlich nur, wenn diese bereits geschlossen sind. Angeblich ist das für die Kunden sicherer.* Das trifft aber nur zu, solange eine Sicherheitslücke noch nicht veröffentlicht ist.

Sobald eine Lücke oder gar ein Exploit von dritter Seite veröffentlicht wurde, sollte Apple seinen Kunden unverzüglich mit Rat und Tat zur Seite stehen. Administratoren brauchen Sofortmaßnahmen und Workarounds, mit denen sie ad-hoc ihre Systeme absichern können. Wer in solchen Fällen erst wartet, bis das Loch perfekt gestopft ist, setzt seine Kunden unnötigen Risiken aus.

* „For the protection of our customers, Apple does not disclose, discuss or confirm security issues until a full investigation has occurred and any necessary patches or releases are available.“